Ein Tourentipp von Günter Dollhäubl
Fakten und Lage
Der Immeln See hat ca. 22 km2 und ist für schwedische Begriffe unbedeutend. Für uns Mitteleuropäer ist es jedoch ein schöner See, der zum Kanu fahren einlädt. Die Uferlänge ist ca. 120 km, was zeigt wie buchten- und inselreich dieser See ist. Da er in Südschweden, genau gesagt in der Provinz Skane liegt, ist er relativ problemlos erreichbar, und trotzdem viel weniger frequentiert wie seine größeren Brüder in der Umgebung. Er liegt in einer Kulturlandschaft, die aber vom Wasser aus kaum als solche erkennbar ist. Mehr als 100 Inseln, die meisten bewalded, erlauben viele Anlandestellen und Übernachtungsplätze.
Klima
Das Klima in Südschweden ist äußerst mild, und der Tag zu Nacht Temperaturunterschied in den Sommermonaten kaum spürbar. Die Luftfeuchtigkeit ist immer hoch.
Infrastruktur
Der Immeln See ist gut erreichbar. An der Südspitze liegt das Dorf Immeln. Der ideale Startpunkt für Touren. Direkt am See befindet sich das Cafe Immeln mit Strandbad und Campingplatz. Der Platz ist gut ausgestattet, mit sKr 240 pro Nacht für einen Platz mit zwei Personen auch recht preisgünstig. Essen kann man im Cafe. Ebenso gibt e ei paar Lebensmittel zu kaufen. Für größere Einkäufe empfiehlt sich der ICA Supermarkt im 7 km entfernten Arkelstorp. Der Platz hat Warmwasser, Strom, Küche. Auch Hütten falls erwünscht. Gleich nebenan ist der Kanuverleih. Hier kann man alles mieten, was man für eine ein- oder mehrtägige Tour braucht. Die zu vermietenden Kanus sind schwedische Linder Alu-Kanadier. Sehr robust, viel Laderaum (Inkas 525), und sie laufen sehr schön gerade aus. Auch ideal für Anfänger.
Kanutouren
Der Immeln See lässt sich grob in zwei Teile teilen. Paddelt man von Immeln gerade in Richtung Norden, so erweitert sich der See nach ca. einem Kilometer. Er zieht sich ca. 8 km in den Norden. Ungefähr in der Mitte gibt es zwei markante Inseln im Hauptteil mit Rast- und Toilettenanlagen. Hier kann man auch in einen Mittelteil des Sees nach Osten abzweigen. Noch weiter im Osten befindet sich ein weiterer ca. 8 km langer Bereich (siehe Karte). Überall lässt es sich gut fahren und man kann sich eine Tour selbst zusammenstellen. Auf vielen Inseln und Ufern gibt es Anlegestellen, die anscheinend von Generationen von Kanuwanderern angelegt wurden. Fast überall wurden Feuerstellen angelegt, und ebene Flächen erlauben ein einfaches Aufstellen der Zelte.
Am Campingplatz kann man auch eine genaue Seekarte erstehen, die ich nur empfehlen kann. Hier sind nicht nur alle Inseln und Buchten genau vermerkt, sondern auch alle Untiefen und gefährliche Felsen die knapp unter der Oberfläche verborgen sind. Da das dunkelbraune bis schwarze Wasser kaum einen Blick in die Tiefe zulässt, passiert es sehr leicht, dass man auf einen Felsen aufläuft. Bei Wind und Wellen ist diese Gefahr besonders hoch. Der Wind sollte auf diesem großen See nicht unterschätzt werden. Kaum frischt er auf – speziell wenn er aus dem Norden oder aus dem Süden kommt – werden die Wellen recht hoch und man sollte darauf achten nicht zu viel Wasser zu schöpfen. Am besten versucht man den Windschatten der Inseln und Halbinseln optimal zu nutzen.
Um den See gut kennen zu lernen, ist eine Wanderung von 5 bis 7 Tagen ideal. Natürlich kann man den See auch in zwei Tagen abfahren, doch dies hätte wahrscheinlich nicht viel Sinn. Sollte er trotzdem zu klein werden, so kann man im Osten in den angrenzenden Filkesjöen portieren und dort die Wanderung fortsetzen.
Wir waren 6 Tage auf dem Immeln See und er wurde uns nicht zu klein.
Fischen
Wie alle südschwedischen Seen ist der Immeln auch ein Fischerparadies. Hauptsächlich werden Hecht und Barsch gefangen. Auch wir haben dort gefischt und mehr gefangen als wir essen konnten. In erster Linie 50 bis 80cm lange Hechte, die dort im Uferschilf auf einen geschickten Angler warten.
Die Anglerkarte für eine Woche kostet sKr 100 und kann ebenfalls am Campingplatz erstanden werden.