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Von Obertraun bis Altmünster / 19.-21.07.2002


Mit von der Partie sind

  • Die Melber's (ChristianMelber, der "Autoverschieber", SabineMelber und Viktoria)
  • GuenterDollhaeubl und Wolfgang Widhalm (vulgo Widi)
  • Die Irace's (ReginaIrace und MarioIrace)

Unsere Tour

Von der Koppenbrüller Höhle bis Altmünster

Wichtige Facts

Die Beschreibung der einzelnen Kriterien bezieht sich auf einen durch die vorangegangenen Regenfälle etwas erhöhten Wasserstand.

Steeg

  • Links vor der Brücke anlanden und besichtigen
  • Wenn befahrbar, ganz links anfahren und nach dem Passieren das rechte Ufer ansteuern
Alternative:
  • rechts vor der Brücke beim Steegwirt anlanden, Jausnen und dann umtragen

vor Bad Goisern

  • Steinwurf (unbedingt besichtigen!!!)
  • links wenig Wasser und sehr seicht; anlanden und das Boot hinunterlassen
  • möglicherweise bei Normalwasserstand in der Mitte befahrbar

Granitzpolster

  • links halten
  • rund um den bewaldeten Hügel fahren und dort, wo das Wehr den Knick hat, anlanden
  • umtragen und nach dem kleinen Wasserfall wieder einsetzen

Eispolster

  • rechts vor der Brücke anlanden
  • über die Straße beim Installateurgeschäft vorbei auf den Radweg
  • nach ca. 30 m bei der ersten Parkbank abseilen

Weissenbachpolster

  • bei Hochwasser muß man vor Brücke anlanden, über den Radweg neben der Strasse ca. 200 m umtragen, bei einer kleinen Holzhütte wieder zurück über die Schienen und über das Wehr hinunterheben
  • bei Normalwasser kann man am rechten Ufer ganz vor fahren, das Boot über die Holzschwelle heben (die höchstwahrscheinlich trocken ist) und unterhalb wieder einsetzen.

Wilder Lauffen

  • links vor bzw. unter der Eisenbahnbrücke anlanden (ACHTUNG: kann bei hohem Wasserstand gefährlich sein !!!)
  • ca. 300 m umtragen
  • je nach Wasserstand links oder rechts einsetzen

vor Bad Ischl

  • ca. 50 m nach der Brücke Steinwurf links befahrbar
  • starke Wellenbildung
  • danach kein Platz zum Anlanden
  • Besichtigung empfehlenswert

nach dem Kalkbergwerk

  • kleinere Steinwurfstelle Mitte bis links befahrbar
  • kurz danach ein Steinwurf
  • vermutlich rechts besser zu befahren (mehr Wasser)
  • links grösserer Abbruch mit Gegenwelle

bei Lahnstein

  • nach scharfem Links-Rechts-Knick hohe Steinwurfstelle
  • unbedingt besichtigen !!!
  • Ganz links befahrbar
  • VORSICHT: in der Mitte befindet sich eine Walze !!!

200 m danach

  • Steinwurf befahrbar

Unser Bericht

Freitag, 19.07.2002

Wir haben vereinbart, uns zwischen 11 und 12 Uhr am Campingplatz in Altmünster zu treffen.

Mario und ich - pünktlich wie immer - sind um 11.05 h vor Ort. Da wir unseren Bus am Campingplatz Schweitzerhof stehen lassen wollen, verhandeln wir erst mal mit der Seniorchefin über die dafür anfallenden Kosten. Für 3 Euro pro Tag können wir unseren Bus in ein Winkerl stellen.

Um 11.50 h treffen Günter und Widi ein. Christian meldet sich einige Minuten später per Telefon und meint, daß es noch eine 3/4 Stunde dauern wird, bis auch sie in Altmünster ankommen. Was soll's, wir gehen in der Zwischenzeit auf ein Bier.

Um 12.45 h treffen auch die Melber's ein, Mario und ich verstauen unsere Sachen in den beiden Autos und wir machen uns auf den Weg nach Winkl am Hallstättersee.

Unterwegs besichtigen wir die schwierigen Passagen und suchen nach geeigneten Ausstiegsstellen. Wichtig: IMMER BESICHTIGEN !!! Der Wasserstand der Traun kann von einem Tag auf den anderen um mehr als 1 Meter steigen. Die Traun hat enorm viel Wasser, da wird das Anlanden nicht einfach sein. In Bad Ischl verlassen uns Sabine und Christian mit unserem jüngsten Paddler (Viktoria, 7 Monate), um von hier direkt nach Winkl auf den Campingplatz weiterfahren. Wir hingegen besichtigen noch die Polster im oberen Teil der Traun und kommen am späten Nachmittag ebenfalls am Campingplatz an.

Der Campingplatz in Winkl am Hallstättersee ist NICHT ZU EMPFEHLEN !!! Warum, das ist in wenigen Worten erklärt: Die "nette" Besitzerin der Anlage kommandiert die zahlende Kundschaft ziemlich herum. Zelte müssen in Reih und Glied aufgestellt werden und auch nur dort, wo der größte Dreck ist, damit der Rest des Rasens nicht beschädigt wird. Außerdem wird man ermahnt, kein heißes Wasser in der Wiese zu verschütten, da dies zu gelben Flecken führt und häßlich aussieht, usw. usw. usw.

Nachdem wir nun alle unsere Zelte im Dreck versenkt haben, fahren wir (Günter, Widi, Christian, Mario und ich) zur Koppenbrüller Höhle, richten die Boote her und paddeln von dort bis zum Campingplatz. Leichtsinnigerweise haben wir uns vor dem Start nicht mehr umgezogen. Laut Beschreibung ist das Stück von der Koppenbrüller Höhle bis zum Hallstätter See völlig hindernisfrei - aber etwas spritzig. Jetzt ist uns klar, dass spritzig für Kajakfahrer etwas anderes ist als für Canadierfahrer ohne Spritzdecke. Aufgrund des höheren Wasserstands und der großen Fließgeschwindigkeit dauert die Fahrt nur etwa eine halbe Stunde und trotzdem schaffen es alle, wie begossene Pudel auszusehen - ja, ja, dieser Abschnitt ist wirklich spritzig.

Abends sitzen wir dann noch gemütlich bei dem einen oder anderen Schluck beisammen und hoffen, dass unsere Kleidung wieder halbwegs trocken wird.

Samstag, 20.07.2002

Herrlichster Sonnenschein, tiefblauer Himmel, spiegelglatter See. Der Wasserstand ist um ca. 30 cm gesunken. Nach dem Frühstück packen wir zusammen, beladen die Boote, verabschieden uns von den Melber's und fahren um 10.15 h los.

Sabine und Christian werden heute mit den beiden Autos nach Altmünster fahren, wo wir uns dann morgen wieder treffen wollen.

Die Fahrt über den Hallstätter See verläuft ohne Probleme. Etwa auf halber Strecke machen wir auf einer Landzunge Rast. Hier wäre auch ein schöner Platz zum Übernachten. Man müßte nur am nahen Bauernhof mal nachfragen.

Gegen Mittag erreichen wir am Ende des Sees die Ortschaft Steeg. Wir landen links vor der Brücke an, um uns nochmals die Flossgasse anzusehen. Aufgrund des niedrigeren Wasserstandes beschließen wir, nicht wie geplant zu umtragen, sondern durchzufahren. Günter und Widi als erste - gut gemeistert, Mario und ich als zweite - auch kein Problem.

Vor Bad Goisern folgt nun ein Steinwurf, bei dem wir die Boote am linken Ufer am Seil hinunterlassen.

Nun geht es Schlag auf Schlag: Das Granitzpolster ist links zu umtragen. Beim Anlanden vor dem Granitzpolster steige ich rechts aus dem Boot. Widi meint noch: "Paß auf, da ist es ziemlich tief." "Ja, danke.", antworte ich, schwinge das rechte Bein über den Bootsrand. Als dann das linke folgt, bleibe ich mit diesem am Boot hängen, rutsche aus und kühle mich erst mal so richtig ab. Gute Nachricht - mein Hut bleibt trocken. Diese Anmerkung wird weiter unten noch näher erklärt.

Das Eispolster, das wir rechts umtragen, stellt kein Hindernis dar. Bequem vor der Brücke steigen wir aus, queren die Strasse und lassen die Boote an den Seilen die Böschung wieder hinunter. Kurz danach erreichen wir das Weissenbachpolster.

Da wir alle doch schon einigermaßen naß sind, fahren Widi, Mario und ich nur mehr in "leichter" Bekleidung (Unterhosen, Leibchen und Schwimmwesten). Beim Umtragen müssen wir ca. 200 m neben der Strasse am Radweg entlang, wobei Günter mit seinem Bootswagen fast ein Loch in sein Boot scheuert (das Bootswagerl gibt seinen Geist auf). Also wartet er, bis wir unser Boot nahe der Einsetzstelle abgeladen haben und mit unserem Bootswagen zurückkommen. Aufgrund unseres Outfits verursachen wir fast ein paar Unfälle. Eigentlich hätten wir uns die ganze Aktion auch sparen können, denn aufgrund des gesunkenen Wasserstandes hätten wir bis zum Rand des Polsters fahren können und hätten dann die Boote nur 2 m hinunterheben müssen - so ein Pech.

Durch das ständige Umtragen, das Ent- und Beladen der Boote ist es schon spät geworden. Um ca. 17 h erreichen wir Lauffen.

Da dies der gefährlichste Teil der ganzen Strecke ist, beschließen wir, daß Mario und ich zuerst fahren, linksseitig anlanden, das Boot rausheben und Günter und Widi ca. 10 Minuten später dieses Manöver fahren. So können wir uns nicht in die Quere kommen. Alles klappt wunderbar, es ist kein Verlust an Mensch bzw. Gepäck zu beklagen.

Obwohl der Wasserstand heute um einiges niedriger ist, wäre ein Befahren der Floßgasse mit unseren offenen Canadiern nicht möglich gewesen.

Da nun der schwierige Teil der Strecke hinter uns liegt, paddeln wir - schon etwas müde - Richtung Bad Ischl.

Vor Bad Ischl ein heftiges Rauschen - ein Steinwurf, der laut Routenbeschreibung befahrbar ist. Günter und Widi werfen sich todesmutig hinunter, Mario und ich folgen - alles sieht perfekt aus. Mario meint: "Na, habt Ihr Wasser geschöpft ?" Keine Antwort. Günter und Widi sitzen wie versteinert in ihrem Boot - so nach dem Motto: "Nur nicht bewegen". Nun ja, mit 250 l Wasser und nassen Hinterteilen eigentlich verständlich. In einem waghalsigen Manöver landen die beiden an, wobei Günter nur knapp einen Ausstieg vermeiden kann. Die nächste halbe Stunde sind wir damit beschäftigt, Günter's Boot "trockenzulegen".

Danach geht's weiter durch Bad Ischl, an der Promenade und dem Kreuzfelsen vorbei. Kurz nach Bad Ischl - beim Kalkbergwerk - finden wir eine herrliche Wiese. Wir bauen unsere Zelte auf, futtern und lassen die Erlebnisse des Tages noch einmal aufleben. Bald danach fallen wir ziemlich erschöpft in unsere Schlafsäcke.

Sonntag, 21.07.2002

Auch heute wieder tiefblauer Himmel. Es ist 7 Uhr. Ein kräftiges Frühstück, zusammenpacken, Boote beladen und um 9 Uhr fahren wir los. Der Wasserstand ist wiederum um ca. 30 cm gesunken.

Zunächst passieren wir einige spritzigere Stellen, die jedoch überhaupt kein Problem darstellen und erreichen bald eine kleinere Steinwurfstelle, die wir Mitte/links gut befahren können.

Die nächste Steinwurfstelle ist ebenfalls nicht sehr hoch. Günter und Widi steuern links an. Allerdings geht es dort ziemlich steil hinunter und zwar genau in eine Gegenwelle. Da wir das von weiter hinten ganz gut sehen können, fahren wir etwas weiter rechts und bekommen nicht ganz so viel Wasser ab. Kurz danach befindet sicht rechts ein schöner Lagerplatz mit Griller, also optimal zum Boot ausleeren.

Bei Lahnstein nach einem scharfen Links-Rechts-Knick dann wieder das berühmte Rauschen - ein Steinwurf. Günter und Widi voran, wir dahinter. Ich sage zu Mario: "Links sieht es gut aus, da können wir hinunterfahren." Doch plötzlich ein Blitzmanöver von Günter und Widi, die links anlanden.

Da Mario vermutet, daß die beiden etwas gesehen haben und ein Befahren daher nicht möglich ist, wollen wir ebenfalls anlanden. Mario ruft noch: "Ziehschlag", ich hau voll rein, das Boot dreht sich wunderbar ins Kehrwasser, aber 10 m vor dem Steinwurf ist die Strömung so stark, daß wir uns verschätzen und genau auf einen Stein anfahren.

Und dann machen wir unsere erste Eskimorolle. Wir steigen links aus, das Boot dreht sich, wir tauchen kurz unter und auch wieder auf, drücken das Boot den letzten verbleibenden Meter ans Ufer und bringen es wieder in die Ausgangslage zurück. Zum Glück haben wir wirklich alles gut im Boot angebunden, sodass keine Verluste zu beklagen sind.

Widi erzählt uns später: "Zuerst haben wir nur das gekenterte Boot gesehen. Auf einmal taucht eine Hand mit Mario's Hut aus dem Wasser auf und legt diesen auf das Boot. Erst danach seid Ihr wieder aufgetaucht." Zur Erklärung: Mario, der komplett untergetaucht war, hat natürlich seinen Hut verloren. Als ich den Hut so einsam und verlassen dahintreiben sah, dachte ich: Boot ist da, Paddel hab ich auch noch, also schnell den Hut gerettet, sonst ist Mario den ganzen Tag sauer ;-) Übrigens - mein Hut blieb trocken (s. oben).

Günter und Widi besichtigen nun den Steinwurf und meinen, daß man diesen links, 2-3 m vom Ufer entfernt hinunterfahren kann - das wollten wir ja sowieso machen und hätten uns einiges ersparen können. Aber was soll's - sonst hätten wir ja nichts zu erzählen. Da wir sowieso durch und durch naß sind, fahren Mario und ich diesmal zuerst - bravourös, Günter und Widi folgen auch ohne Probleme.

Kurz darauf erreichen wir den nächsten Steinwurf. Diesmal sind Günter und Widi voran. Sie entschließen sich, links zu fahren und füllen sich dabei das Boot zum x-ten Mal an. Wir fahren etwas weiter rechts und erwischen dabei die günstigere Stelle - Glück gehabt. Nach einer kurzen Verschnauf- und Günter-und-Widi-müssen-Boot-ausleeren-Pause benötigen wir noch eine halbe Stunde, bis wir Ebensee und somit den Traunsee erreichen.

Da es bereits Mittag ist, lassen wir uns auf einer der vielen kleinen Inseln nieder und verzehren unsere letzten Vorräte. Um 13 h geht es dann weiter und nach einigen Minuten treffen wir auf die Melber's.

Gemeinsam paddeln wir bis Traunstein. Günter und Widi fahren gleich weiter. Christian geht schwimmen, Sabine versorgt Viktoria, Mario und ich trinken unser letztes Bier. Dann machen auch wir uns auf, um den letzten Abschnitt zu bewältigen. Die letzte halbe Stunde kommt Wind auf, der immer stärker wird. Um 15.20 h erreichen wir den Campingplatz in Altmünster, wo Günter und Widi uns bereits erwarten.

Eines haben wir uns nun mit Sicherheit verdient: ein kühles Bier am Ufer des Traunsees.

Anschließend packen Günter und Widi zusammen und brechen um 16 h auf. Mario und ich suchen uns am Campingplatz ein gemütliches Plätzchen und gehen danach mit Sabine und Christian zum Kirchenwirt (wirklich empfehlenswert). In der Zwischenzeit wurde schon Sturmwarnung gegeben - ein Glück, daß wir schon an Land sind. Da das Wetter offenbar umschlägt, beschließen Sabine und Christian Richtung Fuschl weiterzufahren.

Es ist nun 18 h und wir machen uns daran, Boot und Equipment zu säubern und wegzuräumen. Kaum ist das letzte Stück verpackt, beginnt es zu regnen. Jetzt stört uns das aber überhaupt nicht mehr. Im Bus trinken wir noch das eine oder andere Bier, lassen die letzten Tage und Erlebnisse an uns vorbeiziehen und kommen zum Schluß:

Das war toll, das machen wir wieder !!!

-- ReginaIrace, 01.04.2003