KanuKanu

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von Günter Dollhäubl

Bei unseren eher unregelmäßigen Treffen, als auch bei heißen Diskussionen in kalten Outdoor Nächten rund um ein Lagerfeuer geht es auch immer wieder um das Thema, welches Kanu wohl das Beste am Markt sei. Gesprächsstoff für die Ewigkeit. Wenn wir über Kanus reden so meinen wir normalerweise die Bootsart der „Kanadier“. Die Überlegungen sind vielfältig und es gibt Pros und Cons zu jedem Boot. Aber es gibt auch einige Faktoren bei denen wir „Experten“ uns einig sind. Einer davon ist die Art der Nutzung. Es gibt viele ideale Boote, aber du musst es zum für dich idealen Boot machen, indem du dir genau dein „ideales“ Einsatzgebiet bewusst machst. Anders gesagt, es kommt ganz darauf an, was du mit dem Boot vor hast, wie du es benutzt, und wie du es aufbewahrst und transportieren kannst.

Hast du dann endlich das richtige Modell gefunden, wirst du wieder durch die weite Variation von Ausstattungen vor neue Fragen gestellt. Damit beginnt der Überlegungsprozess aufs Neue. Es gibt diverse Bücher, Artikel in Fachzeitschriften oder auf Webpages zu diesem Thema. Auch die Produzenten versuchen zu helfen, aber die endgültige Entscheidung muss man schon selbst treffen. Natürlich ist es klar, dass vordergründige Überlegungen wie zum Beispiel die Benutzung (allein oder Familie), das Einsatzgebiet (ruhige Seen, Flüsse, oder in Wellen), und das Betätigungsfeld (Flusswandern, fischen, Wettkampf, Flüsse entdecken) die wichtigsten Komponenten sind. Aber das ist auch schon alles. Eine Empfehlung welches Kanu das Beste ist kann man seriöser weise nicht sagen.

Was jedoch möglich ist, ist die Boote in Kategorien einzuteilen. Nach genauem Studium und unter Einbeziehung von verschiedenen Herstellern kann man einmal unter den folgenden fünf Typen unterscheiden. Es ist aber zu beachten, dass hier nur von „echten“ Kanadiern gesprochen wird, also nicht von anderen Kanuarten, oder aufblasbaren Alternativen.

1. Das klassische Holzkanu

Mit diesem Gefährt ist man sicherlich gut bedient. Sowohl beim Einsatz als auch im Camp. Jeder Kenner wird ehrfürchtig eine Runde um das Boot drehen. Aber Vorsicht. Diese Boote sind nicht nur teuer, sondern auch sehr sensibel. Daher sind sie nur für den gefahrlosen Einsatz auf Seen geeignet, oder sie werden von echten Könnern gesteuert. Ein Holzkanu ist etwas für den wahren Freak, der sich „back to the roots“ bewegt.

2. Die Freizeitkanadier

Die Freizeitkanus sind die wahren Allrounder, die sich für fast alles eignen. Sie sind die idealen Gefährte für Freizeitabenteurer, die entweder auf einem See ihre Ausflüge machen wollen, oder sich auch einmal gerne einen Wanderfluss hinunter tragen lassen. Diese „Boote zum erholen“ sind daher auch die häufigste Kanuart. Sie ist für fast alles geeignet, hat aber daher nur durchschnittliche Performance Werte, und kann sich mit den Spezialkanus nicht messen. Aber ihre Stabilität und ihre Vielseitigkeit macht sie automatisch zur besten Wahl für den Grossteil der Interessenten. Anfänger und Familien werden erstklassig bedient und das Preis-Leistungsverhältnis passt.

3. Die Tourenkanadier

Der Tourenkanadier ist bereits eine Klasse über dem Freizeitkanadier anzusiedeln. Es wurde mehr Forschung und Technologie investiert um diese Boote zu bauen. Daher sind sie auch bereits in einem höheren Preissegment angesiedelt. Doch jeder Anfänger, der Gefallen an dieser Sport- und Freizeitbeschäftigung gefunden hat, wird bald in einen Tourenkanadier investieren. Diese Kanus werden entwickelt um Schnelligkeit und Effizienz zu paaren. Daher sind sie üblicherweise auch länger und schmäler als die Freizeitboote. Obwohl sich durch diese Eigenschaften die generelle Stabilität reduziert, sind diese Boote mit einer hohen sekundären Stabilität ausgestattet, und kaum mehr zerstörbar. Und auch diese Boote können von ihren Benützern in jedem Bereich genutzt werden. Sie sind schnell und leicht zu lenken, und daher sowohl auf ruhigen Seen als auch im leichten Wildwasser eine gute Variante.

4. Die Wanderkanadier

Diese Kanuart hat entweder die Eigenschaft schwere Lasten tragen zu können, oder auch im Wildwasser einsetzbar zu sein. Manche Typen können sogar beide Eigenschaften vereinen. Diese Boote werden speziell entworfen, wobei das Augenmerk ganz auf die Manövrierfähigkeit des Bootes, sowie auf die bestmöglichen Bootsenden (Kiel, Kielsprung, etc.) geachtet wird. Diese Überlegungen sind notwendig um möglichst wenig Spritzwasser ins Boot zu lassen, und gleichzeitig auch schwere Aufschläge ohne größeren Schaden absorbieren zu können. Neben der Benutzung von echten Freizeitprofis, sind diese Kanus auch ideal für größere Familien mit wenig Paddelerfahrung.

5. Die sportlichen Kanadier

Wenn man über sportliche Kanus redet, werden nicht die Spezialanfertigungen gemeint, die bei diversen Paddelwettkämpfen, bis hin zu den olympischen Spielen eingesetzt werden, sondern jene Boote, die idealer weise für sportliche Aktivitäten, wie fischen, jagen, Wildwassereinsätze, und andere Outdoor Aktivitäten gebaut werden. Dieses Kanusegment bietet hohe Stabilität, und sind so designed, dass sie nicht nur gepaddelt, sondern auch gerudert, gesegelt, oder mit Motor betrieben werden können. Diese Boote sind schon etwas außerhalb des normalen Kanadiers angesiedelt.

Dies war ein grober Überblick über die verschiedenen Arten der Kanadier aus der Sichtweise der Benutzung. Nicht unbedingt die einzige oder beste Variante die Vielfalt der Kanadier zu beschreiben, aber eine sehr sinnvolle.